Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Zürich, Dolder Grand Hotel, 14. VII. 1950, Kl.-4°. 2 Seiten. Hotelpapier. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den nach Chile emigrierten Journalisten Paul Hesslein (1886-1953): „[…] mit grossem Bedauern lese ich in Ihrem Rundschreiben von Ihrer schweren Erkrankung. Bitte, nehmen Sie meine aufrichtigen Wünsche für eine baldige vollkommene Genesung und Wiederherstellung ihrer Arbeitskraft! Bei uns war auch viel Leiden. Meine Frau hatte sich in einer hiesigen Klinik einer ernsten Operation zu unterziehen, von der sie sich nur langsam erholt. Unser Schweizer Aufenthalt verlängert sich dadurch um einige Wochen. Ende August hoffen wir wieder zuhause in Californien zu sein, wo man hoffentlich von der kriegerischen Angespannheit und dem strengen Konformismus des Landes nicht so viel merken wird. Aber die Kriegswirtschaft und Steuern wird man schon merken. Was für ein verunglückter Sieg war der von 1945! […]“ – Thomas Mann spielt hier auf die Ereignisse während der sog. „McCarthy-Ära“ an, die schließlich 1951 seine Rückkehr nach Europa zur Folge hatten. – Hesslein emigrierte 1938 nach Chile, wo er einen wöchentlichen Presse- und Informationsdienst („Politische Briefe“, „Wirtschaftliche Privatinformation für Chile und Südamerika“, später „Wirtschaftspolitischer Konjunkturdienst“) betrieb. – Nicht in Reg.