Mann, Thomas, Schriftsteller und Nobelpreisträger (1875-1955).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Thomas Mann“ (lateinische Schrift). Zürich, Dolder Grand Hotel, 4. VII. 1950, Kl.-4°. 1 Seite. Doppelblatt. Hotelbriefpapier „Dolder Grand Hotel Zürich“. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Bisher unbekannter Brief an Helmut Castagne im S. Fischer Verlag, über eine Erlaubnis zur Veröffentlichung einzelner Passagen aus „Dr. Faustus“: „[…] ich finde das Zögern Dr. Bermanns sehr begreiflich und die Honorierungsvorschläge des Verlages Langewiesche ganz unmöglich. Bei einem so neuen Buch ist ohnedies die Freigabe so vieler Seiten zum Nachdruck nicht leicht zu nehmen. Aber wenigstens müsste ich statt der angebotenen 300 D. Mark (wenn ich recht gerechnet habe) 500 zur Bedingung machen […]“. – Bei dem damals „neuen Buch“ handelt es sich um den Roman „Dr. Faustus“, der 1947 in New York und 1948 erstmals in Wien erschien. In der bei Langewiesche 1950 veröffentlichten Anthologie „Allgewalt Musik. Bekenntnisse von Musikern und Dichtern“, hrsg. von Herbert Barth, befinden sich drei Auszüge aus Thomas Manns Roman: „Pandämonium der Töne“, „Zur Niederschrift der Apocalipsis“ und „Ein Vortrag über Beethovens Sonate Op. 111“. Die Auszüge stammen aus den Kapiteln VI, VIII und XXXIV des „Dr. Faustus“. – Castagne (geb. 1910) war von 1950 bis 1956 Leiter der Theaterabteilung des S. Fischer Verlags. 1975 schrieb er über diese Jahre einen Artikel in der Frankfurter Neuen Presse: „Die Leiden und die Größe des Zauberers. Frankfurt, ein Verlag und Thomas Mann – Begegnungen und Erinnerungen“. – Nicht in Reg. Vgl. Potempa D, 10, 48.