Beschreibung
An Gertud Supf, die ihm das Buch ihres Gatten Peter Supf „Der Himmelswagen. Das Schicksal des Melchior Bauer“ (1953) gesandt hatte: „[…] nur die Unruhe, ja Unordnung des Lebens, das ich in letzter Zeit geführt – erst die anstrengenden Reisen nach Deutschland und Österreich, später die Übersiedlung aus dem Hotel in unser neues Schweizer Heim, die Ankunft unserer Habe aus Kalifornien und die Einrichtung damit (Bücher!) kann es einigermaßen entschuldigen, daß ich Sie für Ihren guten Brief vom November und für das Buchgeschenk, das ihn begleitete – oder das er begleitete – noch immer ohne Dank gelassen habe. In vollem Sinne danken kann ich Ihnen auch heute noch nicht; denn mehr als eine oberflächliche Bekanntschaft habe ich tatsächlich mit dem Werk, das Ihnen nach so langer Jahre Arbeit daran besonders am Herzen liegen muß, noch nicht machen können. Die ruhigen Stunden, in denen ich mich ihm wirklich einläßlich werde widmen können, sollen noch kommen und werden hoffentlich sehr bald kommen. Diese Zeilen sollen nur ein Zeichen sein, daß es mich bedrückt hat, Ihrer schönen Sendung solange mit Schweigen begegnen zu müssen. Sie werden Verständnis haben: ich habe Not mit eigener, zulange vernachlässigter Arbeit; Leseverpflichtungen in Form von Manuskripten und Büchern liegen immer zuhauf, und als Briefschreiber steht man alle Augenblicke vor dem Bankrott. – Also dann, ich hoffe ihnen bald ein Wort über meine Eindrücke sagen zu können […]“ – Reg 53/28. – Kleiner Wasserfleck. – Beilage: Supf, Gertrud. Eigenh. Brief mit U. Stockdorf, 7. IV. 1954. 8°. 4 Seiten. Doppelblatt. An Thomas Mann mit der Bitte, über ihren Mann Peter Supf zu schreiben. Vgl. TM, Tagebuch 12. Juni 1954.