Beschreibung
An den Rundfunkwissenschaftler Friedrichkarl Roedemeyer (1894-1947) in Frankfurt, der ihn zu einem Vortrag eingeladen hatte: „[…] Ich […] freue mich auch diesmal wieder Ihrer feinsinnigen Anteilnahme an Problemen, die auch mich auf meine anspruchslosere Art gelegentlich beschäftigt haben. Mich über diese Fragen anders als etwa im privaten Gespräch, in zusammenhängender Rede also, zu äussern, würde mir sehr schwer fallen, und die Gelegenheit, dies vor Ihrer Studien-Gemeinschaft zu tun, wird sich in absehbarer Zeit auch gar nicht bieten […] Im nächsten Mai freilich wird ja die künstlerische Völkerbundskommission in Frankfurt tagen, und ich werde voraussichtlich dabei sein; aber dann werde ich den Kopf wohl voll von anderen Dingen haben […] Wenn Sie mir eine oder die andere Frage brieflich vorlegen wollen, die Sie, wie Sie schreiben, an Dichter zu stellen pflegen, die Sie in Ihrem Kreise begrüssen, so bin ich gern bereit, sie Ihnen nach bestem Vermögen zu beantworten […]“ – Am Beginn und am Schluß des Briefes hat der Empfänger mit Bleistift den Zusammenhang erläutert: „Es handelte sich um den Dichter vor dem Mikrophon, um die Mitarbeit der Vertreter des Geistes in allen Ländern, den Rundfunk durch das gesprochene Wort für die Verständigung unter den Nationen einzusetzen – aber auch für künstlerische Probleme, die jedes Land angehen.“ Am Schluß teilt er mit, daß er den Dichter tatsächlich später in Frankfurt sprechen und dessen volle Zustimmung und Ermutigung zu seinen Rundfunk-Bestrebungen erlangen konnte. Das Treffen ist in Bürgin-Mayers Chronik nicht erwähnt. Immerhin berichtet Mann an Ernst Bertram, daß er sich zu Weihnachten 1931 „einen kombinierten Radio-Grammophon-Apparat“ zugelegt habe. – Randeinrisse und Randfehlstelle mit geringem Textverlust. – Nicht in Reg.