Beschreibung
Ungedruckter Brief an Richard Fleischer (1849-1937), den Chefredakteur der „Deutschen Revue“ in Dessau, der den Künstler ermuntert hatte, Lebenserinnerungen für seine Zeitschrift zu abzufassen. Liszt lehnt aus grundsätzlichen Erwägungen ab: „[…] Genügt es nicht, sein Leben durch- und abzuleben? Soll man es noch aufschreiben? Allerdings glänzen und perpetuiren sich in der Memoiren Litteratur, hochbedeutende Männer; nebenbei behaupten Geringere, belehrend unterhaltlich, ihren Platz; Frauen und Künstler sind nicht müssig geblieben in der Erzählung ihrer Lebensereignisse. Goethe übersetzte Cellini’s Memoiren; und selbst unter den Musikern, welche nicht genöthigt wären zu schriftstellern, beschenkten das Publikum mit ihren interessanten Memoiren, Grétry und Berlioz. Meine Wenigkeit empfindet hiezu weder Beruf noch Talent […]“ – Liszt hat mehrmals angefangen, Tagebuch zu führen, aber niemals daran gedacht, seine Lebensgeschichte niederzuschreiben. – Ungedruckt. – Aus der Sammlung L. Gracza.