Lenard, Philipp, Physiker und Nobelpreisträger (1862-1947).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „P. Lenard“. Aachen, 12. III. 1896, 8°. 2 1/2 Seiten. Doppelblatt. Gelocht.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An seinen Studienfreund, den Hofapotheker Oskar Rössler (1859-1939) in Baden-Baden mit Dank für dessen Brief und Zusendung: „[…] Ich kann nicht sagen, dass ich in Ungarn vernachlässigt würde. Eine Professur daselbst würde man mir allerdings schwerlich anbieten, da ich nicht im Lande mich aufhalte, übrigens ist auch keine einzige frei geworden seit unseren Heidelberger Zeiten, im Fache der Physik. So kommt es, dass es mir nur schaden kann, wenn man von mir als Ungarn spricht, denn alle meine Zukunft ist in Deutschland, hier habe ich auch so viele Leute die mir lieb sind und hier möchte ich auch wirklich immer bleiben, wenn mn nur irgendwie mich brauchen kann. So nimm mirs nicht übel […] dass ich auf Deine gütigen Wünsche nicht eingehe! Deine Versuche über eine Wirkung der [Kathoden-] Strahlen auf die Bakterien interessieren mich sehr und wenn Du einmal etwas darüber veröffentlichst wo würdest Du mich durch einen Abdruck besonders erfreuen. Ich selber habe leider jetzt fast keine Zeit zu eigener Arbeit. Da Du es gern hast, sende ich Dir zugleich 2 meiner Arbeiten über die Strahlen, die grössere erste habe ich aber leider nicht mehr vorräthig […]“ – 1905 erhielt Lenard für seine Arbeiten über die Kathodenstrahlen (ab 1892) den Nobelpreis für Physik. Rössler arbeitete von 1883-85 an der Universität Heidelberg als Assistent von Robert Bunsen, wo er 1886 promovierte. 1887 kaufte er die Hofapotheke Baden-Baden. – Selten.