Beschreibung
An ihre Zürcher Freundin Ruth Kanarsch (1891-1977): „Im Zuge – Endlich wirklich – im Zuge | mit netten lieben Leuten noch bei diesen Zeiten. Ich danke Ruth und Boas [gestrichen: Gedenke Eurer] Aus düsterm Chaos Choas | für aller Liebe Freuden | von Milano mehr! Freue mich schon zu Jerusalem.“ – Um als Asylantin in Zürich bleiben zu dürfen, musste die Dichterin die Schweiz verlassen und wieder einreisen. Also fuhr sie am 4. November 1936 nach einem Besuch im Schauspielhaus allein nach Mailand. Allerdings war sie am nächsten Tag nach 20 Stunden Bahnfahrt wieder in Zürich zurück und berich-tete, sie sei krank geworden und hätte „entsetzliche Bange“ gehabt, ja, sie sei sogar überfallen worden. Wenigstens hatte sie nun ihren Wie-dereinreisestempel im Pass. – In der Kritischen Ausgabe ungedruckt.