Beschreibung
Umfangreiche Korrespondenz mit dem Grafiker und Bildhauer Willi Dirx (1917-2002) und seiner Frau Ruth. Dirx studierte 1937-39 an der Kunstakademie Düsseldorf und lernte dort Otto Pankok, Alfred Kubin und Richard Seewald kennen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte er als hochangesehener Holzschneider und Künstler in Wuppertal. – Interessante Briefe. Kubin erläutert darin auch seine Lebensphilosophie als Erläuterung zu seinem Roman „Die andere Seite“: „[…] man soll aus dem uns nun einmal gegebenen ‚Lebensstoff‘ etwas machen – zu diesem gehört aber alles äußere, d. h. differenzierte – also Beruf, Kunst, Erfahrung, und auch die Frau (wie umgekehrt gesehen der Mann), die letzte Tiefe, die innere Gewissheit des großen Wunders soll im Äußeren nämlich gleichnishaft verkörpert werden, also den Sinnen zugänglich sein. Das Lebenszentrum, die Mitte ist zeit- und raumloses Geheimnis, d. h. ewig gestaltlos, unaussprechbar, eigentlich nicht vorhanden, aber der geisterhafte Anhauch zu allem Existierenden! Das soll man wissen, ja muss dies Wunder anstreben, glauben, um hieb- und stichfest die Furchtbarkeit der Gegenwirkung einer unendlichen Schöpfung ertragen zu können. Aus meiner Erfahrung darf ich’s ruhig sagen, dass ohne innerstes ernsthaftestes Bemühen der Mensch A. K. längst unter dem Rückprall solcher Übergewalt, ja längst zugrunde gegangen wäre. Die Masken: Angst, Hoffnungslosigkeit, Untergang u.s.w. müssen in ihrem Maskencharakter erkannt werden, durchschaut um ihrer derart mächtig zu werden – gleichwie eigenen Erfindungen, gemacht, um uns zu dienen […]“ (14. II. 1944). – Leichte Altersspuren. – Transkriptionen auf Wunsch verfügbar.