Beschreibung
An seine Tochter Emma (1822-1895), die seit 1842 mit dem Kaufmann Friedrich Gottlieb Gsell (1817-1867) in Heilbronn verheiratet war: „Liebe Kinder! Wir waren 2. Tage in Straßburg bey Mad. [Elise] Seib. Morgen bleiben wir noch hier, am Freitag reisen wir nach Carlsruhe und von da am Samstag nach Stuttgart zu Theobalds [der Familie des Sohnes]. Theile dieß auch der Marie mit. Wir werden euch alles erzählen. Wir sind so ziemlich gesund, ich habe weniger Kopfleiden, aber in Armen und Händen noch oft großen Schmerz. – Gott gebe daß Ihr wohl seyd. Wir bleiben nicht lange in Stuttgart. Der Herzog Max von Bayern, wird bald zu uns kommen mit H. Schuster [?]. Gott mit Euch! Euer Vater. [Nachschrift:] Im Staatsanzeiger kam auch ein Gedicht auf Königs Zurückkunft von Badenweiler – das ist aber nicht von mir. Hoffentlich druckte es Scholl nicht ab, weil man sonst meinen würde, es ist von mir.“ – Kerner machte 1852 eine Kur in Badenweiler. Herzog Maximilian in Bayern hatte ihn gebeten, den Prinzen Adalbert von Bayern zu beeinflussen, den griechischen Thron anzunehmen.Von dessen Besuch berichtet Kerner am 26. November 1852 an Franz von Pocci: „Daß mich der edle Herzog Max besuchte, schrieb ich Ihnen, glaube ich. Das war mir eine große Freude!“ (Vgl. J. Kerner und sein Münchener Freundeskreis. 1928. S. 243).