Beschreibung
An den Medizner und Jugendfreund Beethovens Franz Gerhard Wegeler (1765-1848) in Koblenz. Wichtige unbekannte historische Quelle von reichhaltigem Fluß, der hier nur angedeutet werden kann: viel Medizinisches aus seinen Kuraufenthalten, Berichte an den behandelnden Arzt Wegeler, gegen die Berufung des Mediziners Philipp Franz von Walther (1782-1849) an die Universität Bonn, über „Demagogen-Geschichten“, erwähnt Minister Schuckmann, über das Leben und die beschwerlichen Amtsgeschäfte in Berlin, über eine Reise des Hofs nach Ems sowie die Gräfin Perponchet und en Minister von Altenstein, den Landtag in Düsseldorf, den Prinzen von Wied sowie allerlei Hoftratsch: „Zum geselligen Leben, sonderbar genug, trage ich trotz der in jeder Hinsicht mangelhaften häußlichen Einrichtung, dennoch am meisten bei: wenn wir zu Hause sind, und das ist doch das gewöhnlichste, so geht nie ein Abend vorüber, ohne einigen Besuch zu erhalten, und der für die Annahme jedes Besuchs bestimmte Donnerstag, strotzt von Erscheinungen jedes Standes und Geschlechts; An den gewöhnlichen Abenden werden die Gäste mit Thee , Butterbrot, etwas kaltes Fleisch und Moseler abgespeißt; des Donnerstags wird noch ein kalter Braten mehr, Kuchen und Cardinal aufgetischt; Meine Frau, für das Vergnügen mancher liebelnder Gäste besorgt, möchte gern noch ein Clavier hinzugefügt und dessen Claviatur zum Cottillion und Galop Walzer angepaukt haben; dies habe ich aber herrisch verboten; diese Aufopferung möchte doch auf Kosten meines Corpus sanum, und mehr noch meiner Mens sana geschehen; mit einem allgewaltigen Auster Schmauß für meine Abgeordnete, gehe ich zwar noch schwanger, ob es aber zur wirklichen Entbindung kommen wird ist zweifelhaft […]“ etc. – Etw. fleckig, sonst gut erhalten.