Beschreibung
Erste Ausgabe, aus dem Besitz von Friedrich Beißner, dem maßgeblichen Hölderlin-Forscher und Herausgeber der Großen Stuttgarter Ausgabe, mit dessen handschriftlichem Besitzeintrag „Beißner“. Friedrich Hölderlins Spätwerk stand lange Zeit zu Unrecht im Schatten seines „Hyperion“. „Früher eher als ein rührendes Dokument, das bereits alle Zeichen seiner Geisteskrankheit in sich trägt, hingenommen, hat man in den letzten zwanzig Jahren zunehmend ein Verständnis für den Sinn der dunkel erscheinenden Sprache entwickelt: Hier entwickelte der Dichter den Ton einer bislang ungehörten vaterländischen Sangart, für die er zugleich in den gedankenreichen Anmerkungen einen weit über seine Zeit hinausweisenden theoretischen Rahmen bot. Die unumstößliche Überzeugung, in seiner Dichtung eine völlig neuartige Erfahrung zu vermitteln, dafür jedoch dem Leser eine Sprache, die außerhalb der ihm vertrauten Bahnen verläuft, zumuten zu müssen, prägt die dichterische Arbeit Hölderlins“ (Martens). Sie hat im „Sophokles“ ihren Endpunkt, und ihren Höhepunkt gefunden. – Vgl. Martens, S. 121; Goedeke V, 472; Sammlung Borst 995. – Auf Bütten gedruckt. Durchgehend ein wenig braunfleckig sowie mit kleineren Randläsuren. Insgesamt ein gut erhaltenes Exemplar des seltenen Spätwerkes in einem hübschen, zeitgenössischen Einband.