Heisenberg, Werner, Physiker und Nobelpreisträger (1901-1976).

Maschinengeschriebener Brief mit eigenh. Korrektur und Unterschrift Leipzig, 16. III. 1935, Gr.-4°. 2 Seiten. Briefkopf. Gelocht..

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Beschreibung

An den Vorsitzenden der „Deutschen physikalischen Gesellschaft“, Karl Mey: „[…] Haben Sie den verbindlichsten Dank für […] die Übersendung Ihrer Statistik über die in der Zeitschrift für Physik erscheinenden Arbeiten. Die Bedenken, die der Verlag gegen eine Prüfung der Arbeiten durch einen grösseren Mitarbeiterkreis trägt, verstehe ich sehr wohl, und es besteht kein Zweifel, dass für manche Arbeiten bei einem solchen Verfahren grosse Verzögerungen eintreten würden […] Es stellte sich bei einer Durchsicht des Bandes 93 heraus, dass von den 15 rein quantentheoretischen Arbeiten, die er enthält nur 8 einer kritischen Durchsicht standhalten, während 7 andere meiner Ansicht nicht in der Zeitschrift hätten zu erscheinen brauchen […] Was die ‚Überfremdung‘ der Zeitschrift betrifft, so gründeten sich meine Bedenken hauptsächlich auf die Beobachtung, dass die aus den Ländern Polen, Tschechoslowakei, Rumänien etc. eingesandten Arbeiten, deren Anzahl nicht sehr gering ist, meist bei einer kritischen Beurteilung nicht standhalten […] Dass die Anzahl der guten Arbeiten, die aus Deutschland stammen, in der nächsten Zeit geringer sein wird, als in früheren Jahren, ist mir natürlich klar. Dieser Umstand wird eben eine Reduktion des Umfanges unserer wissenschaftlichen Zeitungen zur Folge haben müssen und damit sollten sich die Verleger abfinden […]“ – Kleine Randläsuren und Eckfehlstelle ohne Textverlust. – Selten so früh. – Beiliegend ein Durchschlag des sehr interessanten Gegenbriefes von Mey.