Goethe, Johann Wolfgang von, Schriftsteller (1749-1832).

„Am acht und zwanzigsten August 1826.“ Einblattdruck mit typographischer floraler Bordüre sowie eigenh. Widmung, Ortsangebe und Unterschrift „Goethe“ in deutscher Schrift. Weimar, 28. VIII. (Druck) und 17. IX. 1826 (Widmung), Gr.-8°. 1 Seite. Velin mit Wasserzeichen „Friedrich Wilhelm Koenig von Preussen“ mit Porträt im Oval.

Nicht vorrätig

Beschreibung

Widmung: „Zum Andenken des 17. Sept. 1826. || Weimar Goethe.“ – Der Tag der Widmung war ein ganz besonderer Tag in Goethes Leben, da an ihm Schillers Schädel in einem feierlichen Akt in der Bibliothek (der heutigen Anna-Amalia-Bibliothek) niedergelegt wurde. Dieses Ereignis hatte Goethe so sehr ergriffen, daß er seinen Sohn August unter Tränen bat, ihn zu vertreten. Nachdem er ihm eine Rede diktiert hatte, fuhr er mit der Schwiegertochter Ottilie nach Bad Berka, wo er mit Badeinspektor Schütz und Frau frühstückte und das Kurhaus besichtigte. Um 2 Uhr war er wieder in Weimar zurück, speiste mit Eckermann, hörte den Bericht über die Feier von seinem Sohn und traf abends Kanzler von Müller. Welcher Person dieses Tages unsere Widmung gilt, ist nicht bekannt; man könnte Schütz vermuten. – Das am 18. August 1826 entstandene Dankesgedicht zur Feier von Goethes 77. Geburtstag wurde in kleiner Auflage von 200 Abzügen bei Frommann in Jena gedruckt. – Slg. Kippenberg 103. Hagen 456. Goed. IV/3, 518, 272. Speck 551. Mick 55. Wilpert-G. 141. – „In raunenden Tönen verkünden diese Verse, welche Wandlung des Menschen Leben durch die Macht der Freundschaft erfährt.“ (Katharina Mommsen). Gleichzeitg reflektiert das Gedicht die Freundschaft mit Schiller und Heinrich Meyer, die Goethe durch die Herausgabe seines Briefwechsels mit Schiller wieder deutlich vor Augen gekommen war. – Mick beschreibt die typographische Bordüre treffend als „gegenständigen Wechsel von Lilienblüte und Palmette in Licht und Schatten.“ – Minimal braunfleckig. – Provenienz: Antiquariat Fritz Eggert; Privatbesitz.