Beschreibung
Hübscher eigenhändiger Brief an den Theaterleiter Friedrich Ludwig Schröder (1744-1816) in Hamburg: „Wäre die Empfehlung des Böttcherischen Ehpaars, welche Sie gefällig an mich gelangen lassen, nur wenige Zeit früher gekommen, so hätte ich von dem Anerbieten mit Freuden Gebrauch gemacht; da aber gegenwärtig dieses Fach auf unserm angehenden Theater schon besetzt ist, so bleibt mir nur die Aussicht in der Folge vielleicht so gute Subjeckte engagiren zu können. Danckbar für den Antheil, den Sie an unserm Theater bey seiner Entstehung haben nehmen wollen darf ich Sie wohl ersuchen es auch ferner nicht ausser Augen zu lassen. Wollten Sie mir die Gesetze und Regeln welche bey Ihrer Gesellschaft in Übung sind mittheilen, so würden Sie mich sehr verbinden. Es kann nicht anders als vortheilhaft seyn die Erfahrungen eines Mannes zu nutzen den sein Vaterland als Meister in seiner Kunst anerkennt […]“ – Goethe und Schröder kannten sich seit 1780. „Bei seinem Aufenthalt in Weimar im [ab dem 20.] April 1791 las Schröder Shakespeare-Szenen vor und gab Goethe wertvolle Ratschläge und Anregungen für die eben [im Januar] übernommene Leitung des Weimarar Theaters […] Unter Goethes Leitung spielte das Weimarer Theater 22 der bürgerlichen Rührstücke und Bearbeitungen Schröders, darunter am erfolgreichsten 1791 ‚Der Fähndrich‘ […]“ (Wilpert, Goethe-Lexikon, S. 961). – Druck: WA, Nr. 2863 (Abt. IV, Bd. 9, S. 256; nach einer Abschrift; Erstdruck); 1919 versteigert bei Henrici 53/287. – Leicht gebräunt.