Goethe, Johann Wolfgang von, Schriftsteller (1749-1832).

Brief mit eigenhändiger Unterschrift „Goethe“ in deutscher Schrift. Weimar, 10. XII. 1812, Gr.-4°. 1 Seite. Doppelblatt mit rückseit. Adresse und Siegelrest. Unter Passepartout.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An die Schauspielerin Amalie Wolff (geb. Malcomi; 1783-1851) mit Geburtstagsglückwünschen: „Meinen aufrichtigen Glückwunsch zu dem heutigen schönen Tage […] begleitet eine Antwort auf Ihre neuliche Anzeige. Recht gern mag ich einen freundlichen Tausch oder ein sonstiges Arrangement wegen mancher Rollen begünstigen und es soll mir ganz angenehm seyn, wenn Sie die Rolle der jähzornigen Frau [von Volmar in Sonnleithners Einakter] an Frau von Heygendorf [d. i. Caroline Jagemann] abtreten wollen. Ich hoffe bald das Vergnügen zu haben, Sie bey uns zu sehen, so wie ich zu den heutigen Nachmittag- und Abendstunden unzählige Rollen und recht viel Glück wünsche […]“ – Goethe sandte Amalie Wolff auch noch ein Geburtstagsgedicht (vgl. Frankfurter Ausg. II, 780: „Erlaubt sei Dir, in mancherlei Gestalten […]“ – Caroline Jagemann (1777-1848) gehörte zu den Sternen des Weimarer Theaters. Als Mätresse des Herzogs Carl August erhielt Sie den Titel von Heygendorf. Die Intrigantin versetzte sie das Weimarer Ensemble immer wieder in Aufregung und verstand es schließlich sogar, Goethe im Jahr 1817 als Hoftheater-Intendanten zu stürzen, indem sie sich gegen den Willen des Dichters mit ihrem Vorhaben durchsetzte, mit einem Pudel auf der Bühne aufzutreten; Goethe trat deshalb nach 25jährigem Dienst von seinem Amt zurück. – Text vom Schreiber C. John. – WA, Nr. 6445a. Bezugsbrief: RA 6/594. – Böhme, Die Weilburger Goethe-Funde, S. 94 und 148f. – Gut erhalten.