Beschreibung
Die „Fürstl. Sächs. Dirigierung der Ilmenauer Bergwerksangelegenheiten gnädigstverordnete Commission“ an den Stadtrat zu Buttstädt: „Die zu Ende vorigen Jahres bereits erwartete Anzeige der sich gefundenen Subscribenten zum neuen Ilmenauer Bergbau ist von dem Stattrath zu Buttstedt, bis itzt noch nicht eingegangen. Ihre fördersamste Einsendung hat Commissions wegen hierdurch in Erinnerung gebracht werden sollen, zumal man sich gegenwärtig eines guten Erfolgs der Subscription umso mehr versieht, als der neue Bergbau nicht nur wirklich schon eröffnet, sondern auch, wie es sich aus Berichtserstattungen anderer Unterobrigkeiten ergeben hat, das verdiente Zutrauen gegen dieses der höchsten Landesherrschaftl. Vorsorge sehr angelegene gemeinnützige Bergwerke durch die Mitwirkung wohlgesinnter obrigkeitlicher Personen, befestigt und vermehrt worden ist […]“ – Mitunterzeichnet vom Präsidenten des Staatsministeriums und Ministerkollegen Goethes in Weimar Christian Gottlieb Voigt (1743-1819). – Herzog Carl August faßte gleich nach seinem Regierungsantritt den Plan, den seit 1739 brachliegenden Abbau von silberhaltigem Kupferschiefer in Ilmenau wieder aufzunehmen. Es gehörte mit zu Goethes ersten amtlichen Aufgaben, die Leitung der Arbeiten zu übernehmen. Am 24. Februar 1784 erfolgte die feierliche Eröffnung des Bergbaues, wobei Goethe im Posthause eine Rede hielt. Noch 1824 sagte er zu Kanzler von Müller: „Ilmenau hat mir viel Zeit, Mühe und Geld gekostet; dafür habe ich aber auch etwas dabei gelernt und mir eine Anschauung der Natur erworben, die ich um keinen Preis umtauschen möchte.“ Seiner Vorliebe für Ilmenau gab Goethe poetischen Ausdruck in dem großen Gedicht „Ilmenau“, das er dem Herzog 1783 zum Geburtstag widmete. – Mit Eingangsvermerk und Siegelrest.