George, Stefan, Schriftsteller (1868-1933).

Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod mit einem Vorspiel. Berlin, Blätter für die Kunst, 1899-1900, Fol. (28 x 36 cm). Mit 4 Zwischentiteln, Initialen und Bordüren nach Entwürfen von Melchior Lechter. 26 nn. Bl. Grüne OLwd. mit blauer Titelprägung, über Holzdeckeln mit abgeschrägten Kanten (minimale Altersspuren).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Nr. 108 von 300 Ex. der Gesamtauflage. – Landmann 135. Raub A 30. Rodenberg 240. Papiergesänge 13. Stefan George und sein Kreis 156-75. – Auf schwerem grauem Bütten im November 1899 gedruckt, nach dem Erscheinen wurden die Platten vernichtet. Der größte Teil der Auflage wurde an Freund und Bekannte abgegeben, nur wenige Stücke kamen in den Handel. – Vorsatzblatt mit eigenh. kalligraphischer und mehrfarbiger Widmung von Melchior Lechter an Margot Ruben: „‚Getreuer Geist Mit Schweren Traumes-Flügeln!‘ | – St. G. – | Für | ‚Margot‘ | Zur Allerheiligsten | Weltnacht-Feier | – 25. Decb. 1933 – | Herzlichst | von | ML“ (in Versalien; das Wort Geist mit Verschreibung „Getst“). Margot Ruben (1908-1980) besuchte bereits als Schülerin Lechters Atelier und gehörte zu den jungen Verehrerinnen, die er um sich scharte. 1933 ging sie für ein Promotionsstudium bei Edgar Salin nach Basel. Vermutlich lernte sie dort Karl Wolfskehl kennen, dessen Sekretärin sie nach ihrer Promotion wurde. Mit Wolfskehl ging sie ins Exil nach Italien und Neuseeland und blieb nach dessen Tod 1948 seine Nachlassverwalterin. – Eines der schönsten Bücher von Melchior Lechter (1865-1937) und gleichzeitig markanter Wendepunkt im lyrischen Werk Georges, der sich im Wechsel von einer artistischen zu einer ideologisch-engagierter Weltschau äußert. „Die drei Teile des Buches bestehen aus je 24 Gedichten, auf jeder Seite stehn zwei Gedichte nebeneinander, durchs Ornament getrennt; die Überschriften symmetrisch an den linken und rechten Rand geschoben […] Die drei Innentitel und die letzte Seite sind als Vollbilder gestaltet; ein thronender Engel, ein als runder Teppich stilisierter Baum, aus dessen Blüten Wasser des Lebens rinnt, eine Harfe, gespielt von zwei aus Weihrauchwolken gereckten Armen, schließlich eine kleinere Harfe in einem Sternenkreis, eine Seite zerissen“ (Landmann).- Breitrandiges Exemplar mit unbeschnittenen Büttenkanten. – Gut erhalten.