Bunsen, Robert Wilhelm, Chemiker (1811-1899).

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Heidelberg, 17. IV. 1875, Gr.-8°. 3 Seiten. Doppelblatt.

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Beschreibung

„Liebster Paul | Ich war die ganzen Ferien seit dem Anfang März von hier abwesend und bin erst eben von Neapel wieder hierher zurückgekehrt. Enstschuldige daher, daß ich das Imbroglio [die Verwirrung], welches ich angerichtet habe, erst jetzt bereinige. Ich hatte Muth beauftragt, Dir alljährlich von Weihnachten 1875 an 700 Mark (für die Tanten) zu schicken […] Auf meiner Italischen Reise habe ich mehr gefroren als hier den verflossenen Winter: jenseits der Alpen in der Lombardischen Ebene bis nach Bologna unerhörter Weise nichts als unabsehbare Schneefelder und noch in Neapel Temperaturen nahe an 0°! dabei fegt immer eisiger Wind und zahllose Regentage; nur in Rom und Neapel zwischendurch ein paar herrliche Tage namentlich auf dem Vesuv, in Pompeii und Baiae. Wenn Du Georg Bunsen siehst bitte ich ihn herzlich von mir zu grüssen. Was er Dir von mir schrieb, bezieht sich ohne Zweifel auf Kirchhoff, der bereits nach Berlin übergesiedelt ist […]“ Gustav Kirchhoff hatte dort eine Professur fur theoretische Physik erhalten. – Bunsen schuf mit Gustav Kirchhoff die Spektralanalyse, entdeckte Casium und Rubidium und erfand den nach ihm benannten Gasbrenner. – Leicht gebraunt. Kleine Rand- und Faltenrisse (hinterlegt).