Büttner, Erich, Maler (1889-1936).

11 eigenhändige Briefe mit Unterschrift (einer mit eigenh. Bleistiftselbstporträt), 5 eigenhändigen Postkarten mit Unterschrift, autobiographisches Manuskript sowie 2 eigenh. Billetts. Bad Reichenhall, Wintzingerode und Berlin, 5. VIII. 1918 bis 7. VII. 1936, Verschied. Formate. Zus. ca. 31 S. Mit 2 Umschlägen.

Nicht vorrätig

Beschreibung

An den Berliner Arzt und Bibliophilen Emil F. Tuchmann (vgl. Homeyer 72 f.) in Tinte und Bleistift. – Briefe: I. (15. VIII. 1918) Über seine Reise in Deutschland und seinen Aufenthalt in Bad Reichenhall. Erwähnt Arno Holz. – II. (29. IX. 1919) Über seine Lebensart, einen Sezessionsnachmittag (mit Hubert v. Meyerinck und der „Tribüne“): „[…] Zur Arbeit: ich möchte Malen, aber die Leute verlangen manule Kleinigkeiten die alle Zeit fressen. Sonst ist über Fortschritte im Kunstleben nichts zu klagen: a Einzug in die Nationalgalerie [‚Das Gartenhaus‘, 1916]! B. Verkauf meiner ‚Komödianten‘ in Darmstadt etc. […]“ – III. (6. VIII. 1920) Über den Kunsthandel und seine Ausstellungen. – Bleistift mit 2 kleinen Zeichnungen und Selbstporträt im Spiegel (ca. 9 x 11 cm). – IV. (15. X. 1920) Wegen eines Porträts von Hermann Essig für den Georg Müller Verlag. Über die Schauspielerin Fränze Roloff, die Büttner porträtiert hatte. – V. (29. III. 1927) Konsultation wegen der Erkältung seiner Mutter. – VI. (9. V. 1930) Wegen einer „Bücherkarrengeschichte“, über Honorare und schlechte Druckqualität. – VII. (13. I. 1933) Über die Faustausgabe des Eigenbrödler-Verlages in der Ausstattung von Marcus Behmer und mit Illustrationen von Arthur Kampf. Da die Illustrationen nicht als passend empfunden wurden, sollen die Rohbogen ohne die eingedruckten Radierungen an Künstler verschachert werden, die neue Illustrationen schaffen sollen. Über die Bewerbung auf die Stelle von Emil Orlik. – VIII. (Weihnachten 1933) Über seine Arbeit und seine Verkäufe. – IX. (7. VII. 1936) Über seine Krankheit. – X. Manuskript: Biographische Notizen über die Orlik-Schüler Hugo Krayn, Conrad Westphal und Hedwig Ryder. – XI. Autobiographisches Manuskript, über seine Buchillustrationen und Exlibris. – XII. Billett als Begleitung zu einer „Secessions-Karte“. – XIII. Billett aus Paris auf seiner original-lithographischen Visitenkarte. – XIV. (9. VII. 1919) Ansichtskarte von Heilbronn aus Forchtenberg: „[…] Sogar 4 Tage habe ich nicht gearbeitet – das ist ein Rekord! […]“ – XV. (8. XI. 1929) Postkarte: „[…] Für Ihre freundl. Vermittlung mit Tucholsky herzlichen Dank!! […]“ Er habe ihn aber telefonisch nicht erreicht und habe auf seinen Brief keine Antwort erhalten. – XVI. (15. I. 1930) Postkarte über Paul Scheurich, Kemsys, Zille und Klabund. – XVII. (25. IV. 1930) Postkarte über ein Honorar und einen „Wetzel Abend“ mit einem Tenor und einer Tänzerin. – XVIII. (15. IV. 1931) Postkarte über Haringer und einen Secessionskatalog. – Büttner studierte 1906-11 unter Emil Orlik an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin Malerei, Grafik und Buchillustration, seit 1908 war er Mitglied der Künstlervereinigung Berliner Secession und nahm mit seinen Werken an deren Gruppenausstellungen teil. 1913 hatte Büttner seine erste Einzelausstellung in der Galerie Gurlitt, seine Haupt-Schaffensperiode war in den 1920ern. Büttner starb 1936 zurückgezogen im Alter von 47 Jahren in Freiburg. Büttners Werk ist von der Farbigkeit und Formdynamik des Expressionismus geprägt, sein Schwerpunkt liegt auf Portraits, besonders in den 20ern schuf er eine ganze Reihe von Bildnissen, seine bevorzugten Motive waren Künstlerfreunde und -freundinnen wie Lovis Corinth, George Grosz, Arno Holz, Adolf Heilborn und Heinrich Zille, das seine Bilder, trotz der kurzen Schaffensperiode und des überschaubaren Werks, für Museen und private Käufer attraktiv bleiben ließ, so befinden sich Werke von ihm im nationalen und internationalen Museen wie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kunstamt Kreuzberg und dem Los Angeles County Museum of Art. Ein Porträt Heinrich Zilles ist im Märkischen Museum ausgestellt. – Leichte Altersspuren.