Beschreibung
An Clara Schnitzler, die Frau des Regierungsrats Robert Schnitzler in Köln. – I. (29. IV. 1900; 4 S.): Dankt für die Einladung in ihr Haus, die er gerne annimmt, und gedenkt des verstorbenen Mannes. Kündigt seine Ankunft an. – II. (9. V. 1900; Visitenkarte): Kündigt nochmal seine Ankunft an. – III. (7. I. 1901; 2 S.): Sagt seinen Besuch auf eine Einladung hin zu. – IV. (1. II. 1901; 4 S. Mit Umschlag): „[…] Unter dem Druck verschiedenster Geschäfte seufzend, noch immer hustend, aber eingedenk all‘ Ihrer Güte und Treue, sende ich Ihnen in Eile ein Wort herzlichen Gedenkens und warmen Dankes […] Auch die Empfindung, nunmehr wieder in naher Verbindung mit meiner Vaterstadt zu sein, beglückt mich wahrhaft […] Wegen der beabsichtigten Gustav-Adolf-Aufführung werde ich bald ihrem l. Sohn, dem ‚Rath‘, vertraulich schreiben. Es ist eine sehr heikle und complicirte Angelegenheit, und mir ist nicht wohl dabei zu Muthe. Man thäte viel besser, ein neutrales Werk von religiösem Gepräge, wie z. B. meine ‚Glocke‘ zu geben; da würden alle confessionellen Schwierigkeiten wegfallen! […] Den Tod des großen und geliebten Meisters Verdi werden sie mit mir aufs tiefste beklagen!“ – V. (3. III. 1902; 6 S.): Herzlicher Dank für die Gastfreundschaft, mit der man ihn empfangen habe: „[…] Am 26. und 27. April soll ich zum 60jährigen Jubelfest des Kölner M. Ges. V. abermals in Köln sein […]“ – VI. (28.III.1902; Postkarte): Ostergruß, auch von Joseph Joachim. – VII. (18.V.1902; 3 S. ): „[…] die amtliche Plage war in letzter Zeit groß, und außerdem widme ich jetzt alle freien Stunden meinem neuen großen Werk. Da kommen denn leider die Freunde zu kurz! Da der Minister so liebenswürdig war mir für diesen Sommer einen 4monatlichen Urlaub zu gewähren, so hoffe ich mit meiner Arbeit sehr vorwärts zu kommen und sie spätestens im Sommer 1903 zu beendigen. Geht dann alles gut – lebe ich und bleibe ich gesund, so hören wir vielleicht das Werk zum I. Mal in der Saison 1903-1904 in Köln! – Indessen das ist einstweilen Zukunftsmusik! […]“ – VIII. (Rapallo, 30. X. 1903; Postkarte): „[…] Wie schön auch, daß unser [Joseph] Joachim wieder einmal bei Ihnen gewohnt hat. Die einzige Musik die ich hier höre, ist das unaufhörliche Brausen des erregten Meeres! […]“ – Beiliegt: Bruch, Clara, Eigenh. Brief mit U. Berlin, 10. IV. 1903. 4 Seiten. Doppelblatt. – An dieselbe. Berichtet u. a. ausführlich von der Krankheit ihres Mannes und ihren Symptomen: „[…] hochgradige, chronische Blutleere […]“