Beschreibung
An seinen väterlicher Freund und Mentor, den Baumeister Hermann Watznauer (1875-1939) in Seeboden am Millstädter See („Villa Strobl“): „Mein Lieber, Dein Brief hat mich tief berührt. Das Vergangene und das Zukünftige (Deine Pension) und was dazwischenlag mit großem Interesse erfüllt (Jugendbund). Nun wünsch‘ ich Dir gute Erholung und hoffe daß Dich dieser Kartengruß antrifft. Mehr zu schreiben hab‘ ich leider nicht die Zeit. Die Arbeit [Wozzeck, Schönberg-Festschrift, erste Zwölfton-Komposition] wächst und drängt – ach! oft wünscht ich mich von ihr weg und also auch ‚in Pension‘ zu gehn. An die Bleiberg situation [Quelle für Bergs Jugendwerk ‚Das Bergwerk‘] erinnere ich mich wohl an die Photographie aber Komisches weiß gar nichts! – Ein herrliches Buch für Deine Sommerferien: Zauberberg von Thomas Mann [1924]. Lies es unbedingt. 1000 Grüße von Deinem Alban (auch von Helene) Hier bleib ich nur mehr ein paar Wochen. Dann Wien.“ Die Panoramaansicht der Koralpe mit Speickkogel hat Berg am Rand beschriftet: „Da heroben war ich im vorigen Herbst. 2mal so anstrengend als Dobratsch, da zu Fuß von hier! Aber herrlich. | an der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten.“ – Adrian Leverkühn war in demselben Jahr geboren wie Alban Berg. – Vgl. Nick Chadwick, From ‚Freund Hein‘ to Hermann Hesse. Hermann Watznauer and His Friendship with Alban Berg. In: Music & Letters, Vol. 79, No. 3 (Aug. 1998), S. 396-418. – Zahlreiche Briefe von Berg an Watznauer liegen in der Pierpont Morgan Library.