Beschreibung
Erste Ausgabe. – Lohner-Z. 1.129. Raabe-H. 24. 41. – Vorsatz mit eigenhändiger Widmung von Gottfried Benn für „Herrn Walther G. Oschilewski | zu S. 19 mit Berliner Gruß | Gottfried Benn XII/55.“ – Auf Seite 19 das Gedicht „Die Züge deiner, die dem Blut verschworen, der Menschheit altem, allgemeinen Blut […]“ Es ist 1937 entstanden und an Tilly Wedekind gerichtet. – Oschilewski und Benn kannten sich noch aus der Vorkriegszeit, so veröffentlichte Benn 1926 Gedichte in der von Oschilewski geleiteten Literaturzeitschrift „Der Fischzug“. 1949 griff der legendäre Chefredakteur der West-Berliner Tageszeitung „Telegraf“ Benn jedoch heftig an, was Benn in einem Brief an Oelze (II, 193) trocken kommentierte: „Im ‚Telegraf‘, Organ der Berliner S.P.D. […] stand eine recht üble Pöbelei gegen mich, gross aufgemacht, so, als ob ich durch mein Eintreten für den N.S. 1933 Schuld an 6 Millionen Toten wäre usw. Nun, tut nichts. Es wäre zwecklos, mit diesem Mob über geistige Dinge zu diskutieren.“