Beschreibung
Deutsch an den Journalisten und Musikkritiker Edwin von der Nüll (1905-1945) in Berlin. Nüll veröffentlichte 1930 (im Mitteldeutschen Verlag) die erste Monographie über Bartók: „Béla Bartók; ein Beitrag zur Morphologie der neuen Musik.“ Bartók las das Manuskript Korrektur: „[…] Mit dem Aufsatz bin ich erst jetzt fertig geworden, ich bringe ihn also mit nach Berlin. Ich reise am 3. von hier nach Frankfurt a. M. wo ich am 7. Jan. spiele; in Berlin komme ich am 8. um 18h 02 (Anhalter Bh) an, werde wahrscheinlich dort in der Nähe im Kaiserhof absteigen. Wenn Sie den Abend nichts vorhaben, wäre es mir sehr angenehm, wenn wir den Abend zusammen verbringen könnten. Bei dieser Gelegenheit könnten Sie 1) den Aufsatz durchsehen, 2) jene Fragen etc. an mich stellen, die Sie in Ihrem letzten Briefe erwähnen (wozu vielleicht gut wäre das nötige Notenmaterial mitzubringen); und schliesslich 3) möchte ich Sie wegen gewisse [!] Übersetzungen um Rat fragen. Zu tun werden wir also gerade genug haben. Hätten Sie die Freundlichkeit mich nach Frankfurt a/M. postlagernd zu benachrichtigen, ob diese Zusammenkunft am 8. abends möglich wäre; oder wenn dies nicht möglich ist, wann wir uns am nächsten Tag sehen können (abends spiele ich im Rundfunk). Gerne würde ich auch [Alfred] Einstein besuchen und ihm den Aufsatz persönlich überreichen. (am 8. eventuell am 9. vormittag). Ich erwarte also Ihre Nachricht in Frankfurt und freue mich auf’s Wiedersehen […]“ – Gut erhalten. Wichtiges Korrespondenzstück.