Album amicorum -, .

„Denkmal der Freundschaft“ (Deckeltitel). Stammbuch des Heinrich Prandstetter aus Mauthausen. Mauthausen (18), Kirchdorf (6), Steyr (5), Linz (6), Wien (5), St.Petersburg (3) u. a., 1817-38, Qu.-8° (20 x 14,5 cm). Sehr reich illustriert (siehe unten). Ca. 100 Bl. mit 60 Eintragungen. Rotes Saffian mit grünen Intarsien, Deckel- und Stehkantenvergoldung sowie dreiseit. Goldschnitt (beschabt und fingerfleckig, Rücken um 1900 neu angesetzt).

Nicht vorrätig

Beschreibung

Das sehr reich illustrierte Stammbuch enthält 18 teilw. kolor. Kupferstiche und Aquatinten, 2 künstlerische Rötelzeichnungen (Mühlendarstellungen) sowie 7 teilw. ganzseit. Aquarelle mit Freundschaftssymbolen. Die Kupfer zeigen neben Gemäldereproduktionen nach Teniers auch maritime und romantische Phantasieansichten, die neue Börse in St. Petersburg, den Schlosspark in Bruck an der Leitha, die Burg Mödling und das Schloss Sebenstein. Unter den Stechern sind Hieronymus Benedicti (1756-1809) und Giuseppe Dall’Acqua Figlio (1760-1829). Eine ganzseitige federgezeichnete kolor. Karte zeigt als „Ländchen der Erinnerung“ den Donaulauf bei Linz und Amstetten mit Eintragung von Erinnerungspunkten. – Die Eintragungen entstanden während Prandstetters Ausbildung zum und der anschließenden Tätigkeit als Kaufmann. Der Eintrag des Vaters, des als Handelsmann in Mauthausen nachweisbaren Michael Prandstetter, läßt den Schluss zu, dass der Stammbuchhalter ab Ende 1821 bis Juli 1824 in St. Petersburg weilte und von dort über Prag nach Österreich zurückkehrte. – Unter den Beiträgern sind zu erwähnen: 1. Anton Poschacher (1789-1847) Lebzelter und Bürgermeister in Mauthausen. – 2. Alexander von Baranoff (1813-1888) russischer General. – 3. Sylvester V. Terpinitz (1796-1870) Kaufmann und Halbbruder des Stammbuchhalters, wanderte 1855 mit seiner Familie nach Ohio aus. – 4. Johann Rombauer (1782-1849), bekannter Maler in St. Petersburg; als Hofmaler des Zaren Alexander I. porträtierte er dessen gesamte Familie in Lebensgröße. – 11 Eintragungen stammen aus der Familie Redtenbacher, einer weitverzweigten und überaus erfolgreichen Kaufmannsfamilie mit Sitzen in Kirchdorf und Steyr. – Bindung etwas gelockert, stellenw. etw. fleckig.