Beschreibung
Das Stammbuch, geschmückt mit Freundschaftsaltären und -tempeln, teilweise auf Seide gestickt, gehörte sehr wahrscheinlich der Tochter des einzigen Trägers dieses Namens in Großenhain in dieser Zeit, des aus Saalfeld stammenden Stadtsyndikus und Gerichtsdirektor Friedrich August Lorenz (1744-1828). Eingetragen haben sich ihre Brüder August (später Gerichtsdirektor) und Friedrich Wilhelm, 1849 Finanzprokurator und General-Accisinspektor, ferner: Eleonore von Berlepsch geb. Freyin von Beust (1734-1811), Witwe des 1805 verstorbenen Kammerherrn und Kreiskomissarius Caspar von Berlepsch, Besitzerin des Schlosses Skassa. – Ernst Gottlieb Echtermeyer (1766-?), kursächsischer Rentbeamter und Amtsinspektor in Liebenwerda, dann Forstrendant und Kommissionsrat in Zeitz, Vater des Schriftstellers und Literarhistorikers Ernst Theodor Echtermeyer (1805-1844). – Georg Wilhelm Müller (1767-1829), Lehrer der französischen und italienischen Sprache in Dresden, Verfasser einer Reihe von Lehrbüchern (Italienisches Lesebuch für Anfänger, 1799; Grammatica ragionata, 1828). – Wilhelm Friedrich von Berlepsch (1779-1807), Domherr in Naumburg, Stifter seiner Privatbibliothek mit 1157 Bänden an das Domgymnasium Naumburg. – Karl Reyer (1775-1841), königlich sächsischer Legationsrat, Ritter des Zivilverdienstordens zu Dresden, dessen Gedichte 1802 in Göttingen unter dem Titel „Reise nach dem Vilm“ erschienen. Sein Eintrag ins Stammbuch entstand kurz vor seiner Reise nach Rügen, dann nach Greifswald und Göttingen als Lehrer der Fürsten und Grafen Putbus auf Rügen. – Vgl. Schmidt/Voigt, Neuer Nekrolog der Deutschen, 1830, Teil 2, Seite 644; Carl Wilhelm Hering, Geschichte der Stadt und Ephorie Grossenhain, 1849, Seite VIII; Schmidt/Voigt, Neuer Nekrolog der Deutschen, 1843, Teil 2, Seite 831. – Gebrauchsspuren.