Beschreibung
Sehr schön illustriertes Album aus der Jugendzeit des Berliner Künstlers Heinrich Lengerich (1790-1865), der aus Stettin stammte, aber bereits in seiner Jugendzeit in Berlin von dem nur drei Jahre älteren Karl Wilhelm Wach unterrichtet wurde. Von 1817-21 hielt er sich in Italien auf. Später war er Lehrer an der Berliner Kunstakademie. Seine bedeutendsten Werke waren die Darstellungen von 12 christlichen Märtyrern in der neuen Schloßkapelle des Berliner Stadtschlosses. Im Malachit-Zimmer der Potsdamer Orangerie befindet sich eine Kopie von Raffaels „Der Triumphzug der Galatea“. – Unser Album begleitete den Künstler während seiner Berliner Lehrzeit 1807 und 1810 (11 Eintragungen) sowie auf Reisen in seine Heimatstadt Stettin im Herbst 1810 (5 Eintragungen, darunter die seiner Mutter Henriette) und nach Prag 1809 (5 Eintragungen). Bemerkenswert ist der reiche Bilderschmuck des Albums, darunter 2 Aquarelle von hoher Qualität, die wir dem Stammbuchhalter zuschreiben müssen (allegorisches Bild mit Mäher und Sternzeichen; Darstellung von Schafen). Daneben finden sich eine Sepiazeichnung von 3 Malschülern sowie ein Stickbild und 10 teilw. ganzseitige Aquarelle mit gängigen Stammbuchmotiven (Freundschaftstempel, Bauernpaar, Landschaften, Blumen etc.). – Zu Lengerich vgl. Nagler, Künstlerlexikon. 3. Aufl. Bd. VIII, 368 F.: „Historienmaler und Professor an der Akademie der Künste in Berlin, ein jetzt lebender trefflicher Künstler.“ – Außen und innen von ausgezeichneter, fricher Erhaltung.