Beschreibung
Schönes Stammbuch in dekorativem „Bauerneinband“ eines Jura- oder Theologiestudenten, der seit 1734 in Jena studierte und in Freimaurerkreisen verkehrte. Die Einträge datieren Jena in den Jahren 1734 bis 1736, meist von Studenten der Theologie oder der Rechtswissenschaften. – Am 25. IX. 1735 schrieb sich Louys Frideric Lenz, „dAltenbourg Etudiant en Droit“, ins Stammbuch ein. Der Hofrat und Amtmann zu Altenburg (1717-1780) wurde unmittelbar nach der Gründung der Loge Archimedes zu den drei Reissbrettern in Altenburg am 1. Febr. 1742 in diese aufgenommen und war unzweifelhaft einer der bedeutendsten Freimaurer seiner Zeit (Allg. Handbuch der Freimaurerei). – Verewigt haben sich ferner u.a.: Johann Christoph Bach (1689-1740), laut Auskunft des Bach-Hauses Leipzig aus einer Seitenlinie der Familie Johann Sebastian Bachs, Johann Georg Runckel (gest. 1745), der mit August Hermann Francke in Briefkontakt stand, C. Ph. de Fürstenwaerther aus dem deutsch-österreichischen Adelsgeschlecht, das aus dem Herrscherhaus Wittelsbach abstammt und auf Herzog Friedrich Ludwig von Pfalz-Zweibrücken-Landsberg zurückgeht, der Rechtswissenschaftler Wilhelm Hieronymus Brückner (1656-1736), der Theologe Joachim Friedrich Loeper (1714-1780), die Prediger Johann Reichard Pittius (1717-1767) und Johann Jacob Warneburg, der Jenaer Professor Hieronymus Brückner, der Kantor J. C. Cellner sowie die Rechtswissenschaftler Johann Georg Drach, Johann Weinrich, J. Marx, Friedrich Ludwig Roos, W. A. Juncker, Johann Friedrich Ammann, L. W. Stockmann, H. (?) von den Velde, C. F. Koehler, Ludwig Ernestus Langsdorff, Johann Heinrich Broeske, G. W. Follenius, darüber hinaus die Theologen Wolfgang Walther, G. Neumann, J. Geiler, J. M. Roos, F. P. Voelker, H. F. Staudinger, J. B. Seidel, Johann Ludwig Reinhard, Johann Jacob Rumpff und schließlich Johann Christian Hoffmann (1683-1750), wobei es sich möglicherweise um den Geigen- und Lautenbauer Johann Sebastian Bachs handeln könnte, der 1724 auf Bachs Anregung die erste Viola pomposa baute. – Viele der Jenaer Studenten und Einträger ins Stammbuch stammen gebürtig aus Friedberg, Gießen oder Zweibrücken, möglicherweise die Heimat des Stammbuchhalters. – Vgl. Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Dritte Auflage, Erster Band, Leipzig 1900, 606. – Zu Beginn vier fälschlicherweise (?) auf 1630 und 1782 datierte Einträge. Der Einband etwas bestoßen, 1 Eintrag (S. 255f.) herausgetrennt, sonst gut erhalten.