Beschreibung
Der bedeutendste Stammbucheintrag kommt aus dem Umfeld des 1644 in Nürnberg von Harsdörffer und Klaj gegründeten Pegnesischen Blumenordens und stammt von Simon Bornmeister (1632-1688). Dieser war Gekröntes Mitglied des Blumenordens und gab 80 geistliche Lieder heraus, die teilweise bis ins 19. Jahrhundert hinein in Gottesdiensten präsent waren. Darüber hinaus stammen die meisten Einträge aus dem fränkischen Raum, vor allem aus Marktbreit und Nürnberg (viele Pastoren von St. Sebald). Erwähnenswert sind die Einträge von Johann Paul Wurffbain (1655-1711), Verfasser der berühmten „Salamandrologia“ (1683), von Georg Friedrich Rudolphi, Rektor des Gymnasiums in Marktbreit sowie von Johann Georg Erckert (1663-1733), der am 21. August 1688 in Marktbreit einen zeitlos gültigen Spruch niederschrieb: „Ebrietas et mentis inducit exilium, et libidinis provocat incentivum.“ – Vor allem besticht das Stammbuch, dessen Halter wohl um 1690 als Professor in Jena wirkte, durch die farbenfrohen auf Pergamentblättern gemalten Wappen, darunter die Wappen Georg Christoph Pömers von Diepoltsdorf (1658-1733), Georg Siegfried Leiningers (?-1741) und Anna Maria von Lichtenbergs. – Abgesehen von wenigen Gebrauchsspuren sehr gut erhaltenes, inhaltsreiches und schönes Stammbuch, mit zahlreichen Einträgen auch in hebräischer, griechischer und lateinischer Sprache ein Dokument des fränkischen Geisteslebens im Barock.