Mengelberg, Egidius, Maler und Kunstpädagoge (1770-1849).

200,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift „Mengelberg Vater“. Köln, 24. VI. 1837, 8°. 2 seiten. Doppelblatt.

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Beschreibung

An den Vorstand des Vereins Bildender Künstler in Köln: „[…] Für heute bitte ich meine Entschuldigung zu genehmigen da zu treffende Einrichtungen für ein morgendes Fest im hiesigen Logen Verein mich hindern. Der Verein bildender Künstler hat seine Versammlungen für künftig auf Sonnabend festgesetzt, das ist sehr gut! Da beinahe alle Gesellschaften diesen Tag zu ihren Erholungen benutzen, weil der Sonntag für sie ein Ruhetag ist, nur habe ich zu bedauren, daß meine Verhältnisse und Lage mir gebieten, dass ich an diesem Tag für meine Person reklamieren muß. Da ich eine Reihe von Jahren zu mehreren Gesellschaften dieser Stadt gehöre, deren Ehrenmitglied ich zu sein die Ehre habe, die alle Sonnabends operieren, wozu die musikalische Gesellschaft, als meine einzige Erholung gehört, die um 7 1/2 Uhr beginnt und ihre Musik um 9 Uhr schließt; einer anderen, welcher ich durch Eid und Pflicht angehöre und oftmal den Sonnabend zu widmen gezwungen bin, auch diese schließt ihre Verwaltungs Arbeiten um 9 Uhr, da hingegen der Verein B[ildender] K[ünstler …] seine Arbeiten erst um 9 Uhr beginnt und da der Sonntag für mich kein Ruhetag ist, so wird mir dieses zu spät, und kann in meinen Jahren nur nachtheilig auf den Körper wirken. Ich stelle also die ergebene Bitte an den Verein bildender Künstler, daß es demselben gefallen wolle, mit freundlichen Rücksichten auf mein hohes Alter, meine sonntägige Wirksamkeit und endlich auf meine Lage, mir die Strenge des Besuches zu erlassen […]“. – Mengelberg zog 1822 nach Köln, wo er die „Elementar-Zeichenschule für Bauleute und Professionalisten“ gründete, eine private Sonntagsschule, in der unbemittelte Handwerker kostenfrei in verschiedenen Kunsthandwerks- und Kunsttechniken ausgebildet wurden und die bald mehrere hundert Schüler unterrichtete. – Schöner Brief.