Beschreibung
I. „Liebe Erna [Hanfstaengl], ich bitte Dich, diese Zeilen an Deinen Vetter Eberhard Hanfstaengl weiterzuleiten, dessen Adresse und Titel mir weniger klar sind, wie seine Stellung « . Sie möchte ihm dringend einen Künstler ans Herz legen, „ein Maler namens Kollet trotz des französischen Klanges und seines Schweizer Aufenthaltes (nein, er kommt aus Italien!) ein gebürtiger Münchener. Er ist etwa 41, vor etwa zehn Jahren angeekelt aus Deutschland weggegangen und seither nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Ich halte seine in völliger Zurückgezogenheit nun ganz reifgewordene Kunst für aussergewöhnlich stark und gerade für das deutsche Heute unbedingt wichtig und bedeutungsvoll! Dein Vetter wird das auf den ersten Blick erkennen ich brauch kein Wort darüber zu verlieren […]“ Sie möchte unbedingt verhindern, daß dieser Künstler im Vorzimmer abgewiesen werden könnte. II. An Eberhard Hanfstaengl: „[…] Ich bin höchst erstaunt, dass Herr Kollet Sie im Sommer nicht aufgesucht hat […]. Sie hält ihn für nervös und unstetig. Sie will sich gerne um eine von Hanfstaengl empfohlene junge Dame kümmern und sie nach Kräften beraten, im Gegenzug erbittet sie sein Gehör für ihre gute Freundin, die Malerin Annemarie Naegelsbach, „[…] sie hat u. a. schöne Kirchenfresken und auch den ganz hervorragend guten Mosaikfussboden in dem Kuppelbau des Friedhofs am Perlacher Forst gemacht […]“