Jenison zu Walworth, Franz Oliver von, Diplomat (1787- 1867).

308,00 

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift Kastel, 2. VI. 1848, Gr.-4°. 2 Seiten. Doppelblatt mit Adresse und Siegelrest und -ausriss.

Vorrätig

Beschreibung

An den General Emil zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1824-1878) in Darmstadt: „[…] Beiliegend sende ich Ihnen e. Seitenstück zu Ihrem Herwegischen Heldengedicht mit der Bitte mir das Ihre zukommen zu laßen, auf das ich vergebens gewartet habe es im Convers. Blatt zu lesen. Sehen Sie Se. Hoheit bitt ich Ihm m. Respect zu vermelden, u. Hochdemselben zu sagen, daß Prinz Emil Infanterie von Krakau nach Wien marschiert ist, um [Laval von] Nugent [1777-1862] Inf[anterie] abzulösen das im lezten Cravall mit den Studenten fraternisirte statt dieselben anzugreifen. Dies leztere R[egiment] hat Marschbefehl nach Italien erhalten. […] Nugent hat auf Verlangen der Armee, die über Verrath schrie, das Corpscommando an […] Welden abgeben müssen. Gr[a]f Degenfeld der sich durch Oberst Trotha bei m[einem] gnädigen Prinzen hat entschuldigen lassen über s[eine] übereilte Abreise, sagte d[em] Dr. Ritz als der um seine Vermittlung anging, ‚ich habe damit begonnen Sie aufzuknüpfen‘ [… Nachschrift:] Es hat sich in Leipzig ein Mädchenclub constituirt der sich in einer Petition an das Deutsche Parlament gewendet und folgende Punkte besonders hervorhebt: 1) Ihren König wollen sie behalten. 2) wünschen Sie sich eine gute Constitution auf möglichst breiter demokratischer Basis. 3) Sind sie in diesen schlaffen Zeiten für stehende Heere. 4) Wünschen sie stets ein achtungsgebietendes männliches Glied in ihrer Mitte. 5) Wollen sie um ihren Bedürfnissen abzuhelfen, stets eine offene Spalte für stehende Article. 6) Sind sie für unbedingte Preßfreiheit mit geöffneten Kammern. 7) Legen sie Verwahrung ein gegen den Einfluß der Franzosen in ihre inneren Angelegenheiten […]“ – Beiliegend ein Zeitungsausschnitt vom 25. Mai 1848 über die Mainzer Turnerschaft und ihre antipreussische Haltung.