Bismarck, Otto Fürst von, Reichskanzler (1815-1898).

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Briefkonzept mit umfangreichen eigenh. Bleistiftkorrekturen bzw. -streichungen und Unterschrift „vB“. Berlin, 4. I. 1874, Gr.-Fol. (34,5 x 21,5 cm). 3 Seiten. Doppelblatt.

Vorrätig

Beschreibung

An die Rittergutsbesitzerin Gräfin Emilie Bninska (geb. Lacka; 1826-1907) in Samostrzel bei Nakel (Kreis Wirsitz, Provinz Posen). Antwort auf ihren beiliegenden Brief (in französischer Sprache) vom 31. Dezember 1873 mit Glückwünsche und Schilderung eines Mißgeschicks ihres Gatten mit längerer eigenhändiger Einfügung Bismarcks: „Wenn ich auch […] auf juristische Fragen meinen Einfluß nicht zu üben vermag, so habe ich doch das Bedürfnis Ihnen, gnäd. Gräfin die Anerkennung auszusprechen, welche [die ritterliche Loyalität und die Selbstlosigkeit Ihres H. Gemahls] in der öffentlichen Meinung findet. Hätten alle Beteiligten nach dem Beispiel des H. Grafen gehandelt, so würden die Verletzte schwerlich [so bedeutende Proportionen angenommen haben] und begründete Vorwürfe Niemand gemacht werden können“. – Sehr eindrucksvolles Beispiel, mit welcher Akribie Bismarck seine Korrenspondenz geführt und selbst gesteuert hat. – Ignacy Graf von Bninsky (1820-1893) war preußischer Graf, Gutsbesitzer und Politiker sowie 1855-93 Mitglied des Preußischen Herrenhauses. Er war aktiv im polnischen Vereinswesen und nahm 1846 sowie 1848 an den polnischen Aufständen teil. Anschließend nahm er eine loyalistische Position ein. Bninsky heiratete am 4. Februar 1845 in Neustadt bei Vinne Emilie Gräfin Lacka. – 2 Beilagen.